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Wieso ein Verein als Träger des Hofes?

Wieso sind bei uns nicht die Bewirtschafter, also die Akteure vor Ort, die Besitzer des Hofes, sondern ein gemeinnütziger Verein? Dahinter stehen folgende Gedanken.

 

  • Der Erdboden ist eine Lebensgrundlage für alle Lebewesen, genauso wie Wasser, Luft und Licht. Einzelne Menschen können ihn eigentlich nicht besitzen. Sie können ihn nur für eine gewisse Zeit zur treuhänderischen Bewirtschaftung überantwortet bekommen. Deshalb sollen die landwirtschaftlichen Flächen bei uns nicht den Bewirtschaftern gehören, sondern dem Gemeinschaftsorgan Kambium e.V.
  • Auch die Gebäude befinden sich in der Hand des Vereins. Mit dem Landkreis wurde eine Pachtdauer bis zum Jahr 2040 vereinbart. Der Pachtpreis ist sehr gering. Dafür muss der Verein vollständig auf eigene Rechnung investieren. Kambium e.V. ist somit Bauherr sämtlicher Bauprojekte, und die Hofgemeinschaft pachtet die Gebäude beim Verein.
  • Das bedeutet, dass sich sämtliche großen Werte – Land und Gebäude –nicht in privatem Eigentum befinden und somit nicht privat verfügbar, auch nicht privat vererbbar, sind.
  • Dadurch kommt ein langfristiger Entwicklungsstrom in den Hof. Es muss nicht jede Generation den Hof wieder neu kaufen. Sondern die Bewirtschafter sind immer nur Pächter, die zwar frei und eigenverantwortlich wirtschaften können, aber auch den Auftrag haben, dieses Stück Erde treuhänderisch, nachhaltig, biologisch-dynamisch und im Dienste sozialer Aufgaben zu verwalten und zu pflegen. Dies ist in dem Vertrag zwischen Verein und Bewirtschaftern festgelegt.
  • Wichtig ist auch, dass der Verein als Verpächter keine Rendite-Interessen verfolgt. Es kommt ihm also nicht auf einen möglichst hohen Pachterlös, sondern auf eine möglichst gute, natur- und menschengemäße Landbewirtschaftung an. Er steht also grundsätzlich auf der Seite der Bewirtschafter. Gerade in dem Miteinander soll der langfristige Erfolg des Projektes begründet sein.